Christian
erkranke Ende Mai 2010 an einer ganz bösen Lungenentzündung.
Ca. 3 Wochen
nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus, saßen mein Christian und ich wieder
zusammen auf der Couch und quatschen so richtig gut wieder miteinander, was wir
oft getan haben.
Plötzlich
sagt er zu mir: "Mama ich habe keine Angst mehr vor dem Sterben." Ich
schaut ihn an wie… mehr als erstaunt. Denn vorher war das Thema Sterben, Tod,..
absolut ein Tabu-Thema!
Ich frage
ihn wieso. Dann erzählte er mir folgendes:
"Mama
du weißt doch, dass ich mega starke Muskelschmerzen hatte, wo kein Schmerzmittel
mehr half, bevor es herauskam, dass ich diese Lungenentzündung hatte? "Ich
sagte: Ja, das weiß ich noch ganz genau.
Christian
erzählte weiter: "Ich machte meine Augen zu und plötzlich sah ich mich in
einem Tunnel, der am Ende immer heller wurde. Es war schön warm. Ich lief
weiter, weil es so schön war. Ich kam an einer Schranke. Sie öffnete sich. Auf
einmal hörte ich dich, Mama, rufen mit den Worten: DADIN, KOMM BITTE WIEDER
ZURÜCK. Ich überlegte, gehe ich zurück oder gehe ich weiter, weil es hier sehr schön
ist, warm und ich habe keine Schmerzen mehr. Da hörte ich dich wieder rufen:
DADIN, KOMM BITTE WIEDER ZURÜCK. Ich braucht bloß einen Schritt über diese
Schranke machen, da wäre ich in dieser anderen Welt. Aber ich entschied mich
zurück zu gehen, denn ich will dich nicht alleine lassen."
Mir standen
die Tränen in den Augen und ich umarmte meinen Christian (Spitzname: Dadin) so
sehr. Nun sagte ich zu meinen Christian, dass ich es mitbekommen habe, dass er
gehen wollte. Da erzählte ich ihm, wie ich es von der anderen Seite bzw. von meiner Seite es erlebt habe.
Also:
"Es
standen 3 Ärzte und unser psych. Therapeut an deinem Bett. Du hast so gejammert
vor Muskelschmerzen in deinen Beinen. Die Ärzte gaben dir ein Schmerzmittel
nach dem anderen, aber es half von den Mittelchen nichts! Plötzlich hast du
dich auf die linke Seite gedreht, wurdest plötzlich sehr ruhig. Kein Jammern,
Schreien,.. vor Schmerzen mehr. Ich schaute auf dem Überwachungsmonitor:
Sauerstoffgehalt: 94%, Blutdruck und Puls im normalen niedrigen Bereich. Die
Ärzte standen vollkommen ratlos am Bett, was plötzlich mit dir los ist. Ich
trat nun direkt an deinem Bett. Und bat die Ärzte und den Therapeuten zur Seite
zu gehen. Ich streichelte dich und sagte nur noch zu dir: DADIN, KOMM BITTE
WIEDER ZURÜCK!. Die Ärzte schauten mich total verwundert an. Aber das war mir
in diesem Moment so egal. Ich spürte, dass dein Körper und du, ihr wart sehr
sehr ruhig und sehr fern. Eine unbeschreibliche Energie war plötzlich da. In
der Zeit schaute ich erneut auf dem Überwachungsmonitor: Sauerstoff war bei
93%, Puls und Blutdruck waren im normalen unteren Bereich.
Ich spürte
es ganz genau, dass du irgendwo warst, aber nicht mehr hier im Zimmer. Nur
deine Hülle lag dort im Bett. Darauf rief ich dich noch einmal: DADIN, KOMM
BITTE WIEDER ZURÜCK! Es dauert ca. 4 bis 5 Minuten, da öffnest du die Augen und
hast mich mit einem so friedlichen und liebevollen Lächeln angeschaut und
begrüßt. Die Ärzte und der Therapeut standen vollkommen ratlos, perplex,... am
Bett und fragten mich, was das jetzt war. Ich habe nichts darauf geantwortet.
Danach
wurdest du auf die Intensivstation verlegt und da stellte sich heraus, dass du
eine sehr böse Lungenentzündung hattest."
Ein
Nachwort.
Mein Sohn
Christian war damals 12 Jahre jung. Er hatte vorher noch nie etwas über solche
Nahtoderfahrungen gehört, geschweige etwas in Medien gesehen.
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